Steinzeit Schönheit. Wanderausstellung Archäologisches Museum Kelheim
Steinzeit-SchönheitVorgeschichtliche Frauenstatuetten in kunstvollen Betrachtungen
Darstellungen von Frauen gehören zu den ältesten Kunstwerken der Menschheit überhaupt. Seit fast 30 000 Jahren wird der weibliche Akt in der Kunst immer wieder neu aufgegriffen. Die Motivation für diese Darstellungen kann und konnte dabei sicherlich unterschiedlicher nicht sein. Für die Vorgeschichte darf man aber keine modernen Maßstäbe anlegen. Bedroht etwa durch die täglichen Gefahren bei der Jagd oder die schweren Mühen und Risiken der frühen Landwirtschaft, fanden die Menschen der Vorzeit Zuflucht in einer, aus unserer heutigen aufgeklärten und säkularen Sicht schwer nachvollziehbaren, streng religiös geprägten Welt: in einer nicht sichtbaren Umwelt aus Geistern, Göttern und Ahnen. Zwei zentrale Fragen dominieren dabei die vielen Interpretationen der vorzeitlichen Frauendarstellungen in vielen Kulturen in Mittel-, Ost- und Südeuropa und dem Vorderen Orient: Wie entsteht das Leben? Was folgt auf den Tod?
Rolf Bach aus Saal a. d. Donau hat vor fast vierzig Jahren die Archäologie als seine Leidenschaft entdeckt. Der Sammler und Heimatforscher ist Entdecker vieler Fundstellen und eine wichtige Stütze der regionalen Denkmalpflege. Besonders fasziniert in ihn die Steinzeit – die Perfektion der Steingeräte. Bei der intensiven Beschäftigung mit der Steinzeit stieß er irgendwann auf die Frauenstatuetten und stellte sich die Frage: Wie haben die das bloß mit ihren einfachsten Mitteln hergestellt? Bei einem Besuch des Museums in Nikosia auf Zypern kam dann die Idee: Ich schnitze einfach auch mal welche. Gesagt, getan! Eine Auswahl an Figuren, gefertigt aus Speckstein, zeigt die Wanderausstellung „Steinzeit-Schönheit“. Rolf Bach hat dabei einen für sich völlig eigenen Weg gefunden, die Frauenstatuetten aus drei Jahrzehntausenden zu interpretieren, ihnen eine eigene Körperlichkeit zu verleihen.
Seit nunmehr 14 Jahren betreibt die in Berlin geborene, freischaffende Künstlerin Praxedis Brunner ihre eigene Galerie „Triskell“ in Riedenburg. Zahllose Anregungen und Einflüsse für ihr umfangreiches künstlerisches Werk holte sie sich u.a. aus Studienreisen in die Bretagne oder beim Besuch indianischer Stämme in Nordamerika. In Westfrankreich kam sie dann auch erstmals mit der keltischen Kultur in Berührung, die sich in vielen Facetten maßgeblich auf ihre (Glas-) Kunst auswirkt. Praxedis Brunner blickt inzwischen auf eine lange Reihe nationaler und internationaler Ausstellungen zurück. Nun sind einige ihrer Werke Bestandteil der Wanderausstellung „Steinzeit-Schönheit“. Entgegen ihren sonst verfolgten Stilen hat sie für die Zeichnungen der Frauenstatuetten der Vorzeit eine naturalistische Sichtweise gewählt, um die ureigene, ja edle Schönheit der Figuren besonders betonen zu können.
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Diese Ausstellung ist eine Wanderausstellung vom Archäologischen Museum in Kehlheim.
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